Bericht vom Vernetzungstreffen am 7. Mai

von Johann Moser

Am 7.5.2015 hat die Initiative „Flüchtlinge – Willkommen in Freistadt“ zum dritten Vernetzungstreffen in den Salzhof eingeladen. Gekommen sind Interessierte, Freiwillige der Initiative, Flüchtlinge aus dem Bezirk Freistadt und VertreterInnen der Volkshilfe.

Begrüßung auf der Bühne
Auf der Bühne: Wilma Fürst, Almut Etz, Sieglinde Spiegl, Feda R., Owais D., Zubair S., Elham A., Hermine Moser, Andreas Gössinger, Petra Rappersberger-Polzer, Ahmad Halabi. Moderation: Conny Wernitznig. Übersetzung Deutsch-Arabisch: Ahmad Halabi.

Präsentation von Hermine Moser

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Dem Leitsatz unserer Initiative „Wir gehen von einer solidarischen Gesellschaft aus, in der es selbstverständlich ist, Flüchtlinge aufzunehmen und zu begleiten“ folgen der Spannungsbogen der bisherigen Ereignisse von der Gründung der Initiative bis jetzt und fotografische Beispiele von gemeinsamen Unternehmungen und Begegnungen.

Präsentation von Sieglinde Spiegl

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Sieglinde Spiegl gibt einen Überblick über die Ausstattung des Wohnprojekts Spittelstraße. Die Aufgabenbereiche der Volkshilfe liegen in der Grundversorgung, dazu gehören Unterkunft und Hausordnung, Verpflegung, organisieren medizinischer Hilfe sowie Beratung und Hilfestellung.

Die Volkshilfe ist die Schnittstelle zu Schulen, Kindergärten, Kinder- und Jugendhilfe, Asylbehörden, Gemeinden.

Erfahrungsberichte von freiwilligen Helfern/Helferinnen und Flüchtlingen

Wir haben bei der Vorbereitung und Einladung zu diesem Treffen darauf geachtet, dass auch Flüchtlinge zu Wort kommen.

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Wilma schildert, wie etwas Kreise zieht:  die Kochaktion, die Einladung von Flüchtlingen in ihre Schule, Freizeitaktivitäten und die Deutsch-Kurse von Lingo. Ihre Beispiele laden dazu ein, sich auf die Begegnung mit den Flüchtlingen einzulassen.

Elham erzählt von ihrem Leben in Windhaag und der Unterstützung, die sie in Windhaag und Freistadt erhält.

Owais erzählt bereits ein bisschen auf Deutsch. Warum er aus Syrien weggegangen ist. Für die jungen Leute war das Leben in Gefahr und ohne Zukunft unerträglich. Owais erzählt von seinem Fluchtweg von der Türkei bis schließlich nach Österreich. Der Weg am Wasser ist gefährlich, der Landweg auch.

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Feda aus Syrien ist mit ihren drei jugendlichen Söhnen geflüchtet. Sie ist erst seit kurzem in Freistadt und erzählt, dass es speziell für Frauen schwer ist, die Flucht zu bewältigen.

Zubair aus Nordost-Syrien, dem Gebiet der Kurden, das sehr umkämpft ist, hat zuerst mit internationalen Hilfsorganisation gearbeitet und angesichts geschlossener Schulen Kinder privat unterrichtet. Um der Rekrutierung zu entgehen, ist er bei der IS-Offensive über die Türkei geflüchtet.

Petra erzählt von ihren Sportangeboten Fußball und Basketball und das Integrieren von Flüchtlingen in die Freistädter Sportvereine.

Andreas spricht über die Sprachangebote und seine Erfahrungen mit Deutsch-Konversation. Diese ist in jeder Hinsicht ein Geben und Nehmen. Man lernt auch als Österreicher, weil man Hochdeutsch übt!

Referat von Almut Etz

Nach einer Pause folgt das Referat von Almut Etz, „Plattform Altmünster für Menschen“ zum Thema Vernetzung.

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Am Beginn stand ein Plakat von Asylgegnern mit dem Anspruch, die Bevölkerung zu sein und dass man gegen Altmünster sei, wenn man für die Flüchtlingsunterkunft ist. Als Antwort hat sich die Initiative „Menschen für Altmünster“ gegründet.

Die Plattform besteht aus einem Kernteam und den Arbeitsgruppen. Aus dieser Struktur hat sich das Logo entwickelt. Die Initiative hat sofort mit den Sprachkursen begonnen.

Struktur-und-Logo-Altmuenster

Ziel der Initiative ist, dass die Asylwerber zu sich selber finden, Vertrauen in die Zukunft kriegen, sich orientieren, die Wartezeit auf den Asylbescheid sinnvoll erleben und neue Kompetenzen dazu gewinnen. „Alles was das Asylverfahren und die Grundversorgung betrifft, macht die Volkshilfe. Die Plattform Menschen für Altmünster macht alles, was das Leben lebenswert macht.

Die Bevölkerung spendet je nach Aufruf Kinderwägen, Fahrräder, Schultaschen, … und steht den Flüchtlingen offenbar positiv gegenüber. Bei auftretenden Problemen werden Lösungen gesucht und auch gefunden.

In unserem Ort wohnen Flüchtlinge“ sollte ein ganz normaler Satz sein, der keine Aufmerksamkeit erregt. Wir wollen uns überregional vernetzen, um gesellschaftlich und politisch Einfluss nehmen zu können.

Zum Abschluss ein syrisches Lied

Zum Abschluss singt Owais mit zwei syrischen Freunden ein syrisches Lied, bei dem alle fleißig mitklatschen!

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Ein gelungener Abend mit unseren neuen MitbewohnerInnen auch aus umliegenden Orten. Danke fürs Kommen!

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Zum Nachhören

Der Vortrag von Almut Etz sowie ein Interview im Freien Radio Freistadt mit Almut Etz und Hermine Moser, moderiert von Claudia Prinz, kann man hier nachhören.